HASSELBACH - (anr).„Das Kulturforum Hasselbach ist der richtige Ort für das Klavierkonzert eines international bekannten Pianisten“, eröffnete Heinrich Siebert vom Seniorenbeirat Weilrod die Vorstellung des kanadischen Pianisten Bruce Vogt, der am dritten Advent in Hasselbach ein außergewöhnliches Klavier-Konzert mit Werken von Mozart, Schubert und Liszt gab. Der kanadische Ausnahmepianist mit der einzigartigen Dynamik ist als Interpret klassischer und zeitgenössischer Komponisten im Usinger Land sowie der Region kein Unbekannter, hat er doch schon bei Auftritten in Usingen, Altweilnau, Idstein oder Wiesbaden das heimische Konzertpublikum überzeugt. Der Auftritt des Professors an der kanadischen Universität Victoria war aufgrund des Zusammenwirkens der drei Veranstalter Seniorenbeirat Weilrod, Männergesangverein Liederkranz Hasselbach und des Kultur- und Förderkreises Burg Altweilnau zustande gekommen. 150 Gäste von nah und fern waren zu diesem außergewöhnlichen Kulturgenuss gekommen.
Vogt eröffnete sein Programm mit Mozarts Rondo in a-Moll, bei dem Moart 1787 in Wien auf den Tod eines Freundes reagierte. Mit seiner düsteren, schmerzlichen Klangsprache gehört das Rondo zu den bedeutenden Einzelstücken Mozarts. Mit dem Allegro moderate, dem Andante und dem Allegro der kleinen A-Dur Sonate von Franz Schubert wählte Vogt ein weiteres besonderes Werk. Denn die Schubert-Sonate gilt als „Experiment“ einer seiner Schaffensperioden, geprägt von Naivität und einer eigenen, lyrisch bestimmten Form. „Bestimmt für ein liebenswürdiges junges Mädchen“ ließ Vogt mit der heiteren Sonate die eigentümliche Schönheit Schubertscher Musik erklingen.
Als außergewöhnlicher Interpret von Franz Liszt präsentierte sich Bruce Vogt bei den 1862 entstandenen Variationen über das Motiv aus Bachs Kantate „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“. Erschüttert vom Tod seiner Tochter Blandine hatte Liszt die Variationen in der „Trauertonart f-Moll“ angelegt; Vogt konnte mit seiner Interpretation die Fülle der Klangfarben des Klaviers zum Vorschein bringen. Zum Abschluss wandte sich der kanadische Pianist noch einmal Franz Schubert zu, um dessen Sonate Nr.21 in B-Dur aus 1828 in vier Sätzen zu spielen. Diese bedeutendste Klaviersonate des Wiener Komponisten gehört mittlerweile zu den gewichtigsten und meistgespielten Werken. Mit zahlreichen bedächtigen, teils schwermütigen Momenten bekommt es zum Ende hin aufwühlenden Charakter und konnte Bruce Roth seinem Publikum noch einmal einen besonderen Spannungsbogen seiner eigenen Interpretation des Werkes bieten.
Quelle: Bericht des Usinger Anzeigers
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